Aktionsbüro "Das Begräbnis oder die HIMMLISCHEN VIER"
Sehr geehrter Herr Glietsch,
das genannte Aktionsbüro ist uns seit längerem bekannt. In diesem Zusammenhang hat uns das Aktionsbüro über sein beiliegend beschriebenes Vorhaben unterrichtet. Wir unterstützen das Anliegen dieses Veranstalters, der mit seiner Aktion dazu beitragen will, die Erinnerung an die Schrecken der NS-Herrschaft aus Anlass des 60.Jahrestages wach zu halten.
Es überrascht uns, dass die Polizei die vom Aktionsbüro am 4. Oktober 2004 angemeldete Aktion dadurch beeinträchtigt sieht, dass von den "Jungen Nationaldemokraten", einer aggressiven, verfassungsfeindlichen, antisemitischen und offen rechtsextremistischen Organisation, einen Monat später auch eine Demonstration angemeldet wurde.
Eine Demonstration von Neonatis am 8.Mai zum Brandenburger Tor ist aus unserer Sicht eine ungeheuerliche Provokation, und wir hoffen sehr, dass Polizei und Gerichte deren Aufmarsch unterbinden. Deshalb wäre es uns unverständlich, wenn eine bereits bei Ihnen und anderen Stellen angemeldete Erinnerungsaktion an die Schrecken der NS-Herrschaft nun mit Verweis auf einen solchen Aufmarsch von Neonazis möglicherweise nicht zugelassen würde.
Wir halten es gesellschaftspolitisch für notwendig, unsere Mitglieder sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Betrieben unseres Organisationsbereiches über mögliche Aufmärsche von Neonazis am 8.Mai 2005 in unserer Stadt zu unterrichten, damit sie dagegen protestieren können. Ebenso werden wir unsere Mitglieder und die Beschäftigten unseres Organisationsbereich über Aktivitäten informieren, die an diesem Jahrestag die Erinnerung an die Schrecken und Verbrechen der NS-Herrschaft wach halten wollen.
Dehalb sind wir, sehr geehrter Herr Glietsch, interessiert zu erfahren, wie Sie in dieser Angelegenheit weiter verfahren werden und freuen uns auf Ihre Antwort auf diesen Brief.
Mit freundlichen Grüßen
Geschäftsführung
Burkhard Bundt